Dienstag, 24. Mai 2011

Der schwierige Weg nach Kambodscha

Nach einer knappen Woche habe ich es dann doch geschafft Vientiane zu verlassen. Mit einem VIP Bus ging es fuer mich zurueck nach Thailand/Bangkok da die Tour nach Kambodscha von dort guestiger ist. Zusaetzlich konnte ich so noch Leute treffen, die ich in Vientiane kennen gelernt habe und die in Bangkok studieren.

Fangen wir aber einmal ganz am Anfang an, bei der Bustour. Ich bin bereits in Thailand mit VIP Bussen ueber Nacht gefahren und war schwer begeistert. Man bekommt eine Mahlzeit, Snacks, eine Flasche Wasser und Kaffee, hat doppelte Beinfreiheit im Vergleich zur guten Billigairline AirAsia und spart sogar noch das Geld fuer eine Unterkunft, also im Ganzen eine super Sache. Auf Grund dieser Erfahrung habe ich nun auch aus Vientiane einen VIP Bus nach Bangkok gebucht und mich schon ein bisschen gewundert warum er nicht teurer ist als die "Normalen". Bei der Grenze ging das Abenteuer Busreise dann los. Alle Fahrgaeste mussten aussteigen um sich aus Laos ausstempeln zu lassen und dann ueber die Grenze gehen um sich in Thailand einstempeln zu lassen. Klappte auch bei allen wunderbar, nur eine junge Dame mit Thai Reisepass blieb sitzen und duckte sich immer mehr in ihren Sitz. Als dann der Bus ueber die Grenze fuhr, die Dame als einziger Gast im Bus, mussten wir alle warten da Zivilpolizei den Bus und das Gepaeck checken wollte, dabei entdeckten sie dann die Dame und "begleiteten" sie aus dem Bus. Kaum war sie draussen versuchte sie in Richtung Thailand davon zu rennen, was zur Folge hatte, das sechs Beamte sie zu Boden warfen und in Handschellen abfuehrten.
Soweit der noch lustige Teil der Fahrt. Naechstes Ereignis war denn ein Reifenplatzer bei 80 km/h. Auch der wurde relativ schnell durch ein Ersatzreifen vergessen gemacht nur das der Ersatzreifen wohl nicht so ganz zum Bus passte, was zur Folge hatte, dass er staendig im Radkasten schliff. Die Klimaanlage hatte irgendwo in der Toilette ein Leck, sodass der Bus mit kuehler Bahnhofstoilettenluft geflutet wurde. Als dann auch noch die Luft aus der Linken Seite des Fahrwerks entwich und der Bus nun schief fuhr, was zur Folge hatte das er von einer Seite der Strasse zur Anderen bleierte, wollte ich nur noch ankommen. Bei jedem Schlagloch setzte der Bus auf und es gab nen riesen Ruck, nichts mit Schlafen, nach Decken oder Snacks wollte ich dann gar nicht erst fragen.

In Bangkok angekommen verbrachte ich dort ein paar nette Tage oder besser gesagt Naechte :D, da es mir tagsueber zu stickig war und Bangkok wunderbar geeignet ist um von Club zu Club zu wandern und verhaeltnismaessig gute DJ's auflegen.

Die guenstigste Variante von Bangkok nach Kambodscha zu kommen ist einen Bus zu nehmen, aber da habe ich leider so viele Horrorgeschichten gehoert und auch offizielle Seiten warnen davor diese Busse zu nehmen, da alle nur dein Bestes wollen, dein Geld. Da zahlt man dann auch schonmal 40 US $ anstelle von normalen 20 $. Die Leute dort an der Grenze sind unbeschreiblich gut im Dinge erfinden warum gerade an dem Tag mehr gezahlt werden muss. Die Busfahrer zoegern die Reise dann auch gerne hinnaus, sodass man mitten in der Nacht ankommt wo er einen dann an einem teuren Hotel mitten im Nirgendwo aussetzt in der Hoffnung man bleibt dort. Dies alles waren Gruende fuer mich den entspannteren Weg des Fluges mit AirAsia zu waehlen. Ein bisschen teurer, aber keine Probleme. Jetzt bleibe ich eine Nacht in der Hauptstadt Phnom Penh um mich morgen in einen Bus nach Siem Reap zu setzten um Angkor Wat unsicher zu machen...

Dienstag, 10. Mai 2011

Laos

Nach Thailand und hauptsächlich Chiang Mai habe ich mich auf den Weg nach Laos gemacht. Die typische Route dafür, die nahezu alle Backpacker wählen ist von Chiang Mai mit einem Minivan bis zur Grenze und von dort mit einem "Slowboat" über den Mekong bis nach Luang Prabang. Die ganze Tour dauert drei Tage, von denen man zwei Tage jeweils um sieben Stunden mit ca. 80 Personen auf dem Slowboat verbringt. Ein Slowboat ist etwa wie ein Bus im Wasser ein langes Gefährt mit jeweils zwei Sitzreihen auf jeder Seite. Wenn man Glück hat und mit als erster aufs Boot kommt hat man die Qual der Wahl, setzt man sich vorne hin hat man es ruhiger weil der Motor hinten ist. Sitzt man hinten hat man mehr Beinfreiheit da man die letzte Sitzbank soweit wie möglich zurück schieben kann um sich einen Platzvorteil zu verschaffen :D Ich habe mich meistens für hinten entschieden, da ich meine Ohrstöpsel mit hatte und ich einfach nicht für Südostasiens Normgrößen gemacht bin, meine Beine sind dafür eindeutig zu lang.
Die Tour startet wie gesagt in Chiang Mai, dort wurden wir von unserem Hotel in einem Minivan abgeholt und das Wort Mini war in diesem Falle genau richtig gewählt. Es war mir nicht möglich gerade auf meinem Stuhl zu sitzen, da ich mir dann ca. die Hälfte meines Oberschenkels hätte abschneiden müssen, aber neben mir saß wiederum jemand mit dem gleichen Problem. Ich denke man kann sich ausmalen was für eine erholsame Fahrt das war zumal ich in der Nacht vorher nur zwei Stunden Schlaf hatte, da ich dachte ich könne im Bus schlafen. Auf der Fahrt zur Grenze wird eine Pause am Weißen Tempel eingelegt, ein Tempel der komplett in weiß gehalten ist und viele der Statuen drum herum sind mit Spiegeln versehen. Bei gutem Wetter ist es fast unmöglich dort ohne Sonnenbrille zu verweilen weil das ganze Gebäude funkelt und strahlt. Ich weiß nicht warum, aber am beeindruckensten waren für mich die "Höllenelemente". Hier in der Religion gibt es wie bei uns eine Art Unterwelt und eine Oberwelt in die man nach seinem Tot kommt. In diesem Tempel ist es gekennzeichnet durch ein am Anfang des Weges in den Tempel gelegtes Bassin, aus dem hunderte von Händen versuchen nach einem zu greifen. Wenn man die Unterwelt durchquert kommt man über eine lange Brücke zum eigentlichen Tempelgebäude. Leider war das Fotografieren im Inneren verboten, denn auch dort ist eine Seite des Tempels den guten Elementen gewidmet und eine Seite den Bösen. Wieder fande ich die "böse" Seite weitaus interessanter, den es wird mit modernen Dingen dargestellt und wenn man in einen Tempel kommt erwartet man ja eher keine Bilder von Darth Vader, Maschinengewehre oder Totenköpfe in psychedelischem Stil an der Wand. Daran kann man vielleicht sehen, das die Religion zwar alt, nicht aber rückständig ist.







Vom weißen Tempel geht es weiter zur Grenze, wo man die erste Nacht verbringt. Einige noch auf Thailands Seite, andere, wie ich, auf Laos Seite da ihr Visa ausläuft. Zunächst war ich ein wenig enttäuscht von Laos, da es mir vorkam, als würden die Laoten nicht wirklich wollen, dass man ihr Land bereist. An der Grenze begegneten sie einem äußerst reserviert. Vielleicht habe ich einen schlechten Tag erwischt, vielleicht ist es nur an der Grenze so, aber jetzt weiß ich das Laoten äußerst freundlich und hilfsbereit sind und meine Meinung hat sich um 180° gedreht. Im Minivan hat man erste Bekanntschaften mit anderen Reisenden gemacht, so habe ich einen Engländer getroffen, der in Australien arbeitet und mit einer Thailänderin, die Laotisch spricht und in Bangkok arbeitet getroffen. Das war super, denn so war es für uns sehr leicht stets günstige Preise und gute Tipps zu bekommen, wir haben sie einfach reden lassen :)
Von der Grenze geht es dann morgens ins Slowboat, eine Erfahrung die ich nicht missen, aber auch nicht wiederholen möchte. Zwei Tage lang geht es dann auf dem Mekong durch die wunderschöne Natur Laos, allerdings wirkt die wunderschöne Natur am zweiten Tag aufm Slowboat nach unzähligen Stunden, ohne wirkliche Beschäftigung, gar nicht mehr so schön, man möchte nur noch ankommen. Man kann sich allerdings nicht vorstellen, dass irgendwo an diesem Fluss ein Ort größer als 50 Hütten ist. Doch dann erreicht man "endlich" Luang Prabang.










Das erste, was einem an Luang Prabang auffällt ist der französische Einfluss den man überall sieht und spürt, überall französische Restaurant, Baguette Sandwich und ein wenig französische Architektur. Wenn man es nicht besser wüsste könnte man meinen in einer kleinen französischen Provinzstadt zu sein. Abgesehen von den Tuk-Tuk Fahrern, die dir bei jeder Gelegenheit, zu jeder Tageszeit versuchen Gras oder Opium zu verkaufen ist es super entspannt. Man kann über den Nachtmarkt schlendern ohne auch nur einmal angesprochen zu werden ob man nicht das eine oder andere kaufen möchte. Was für mich am erstaunlichsten war, ist das obwohl Laos und Thailand so nah beieinander liegen und soviel gemeinsam haben sie doch so unterschiedlich sind. Laos produziert so gut wie nichts selbst sondern importiert die meisten Dinge aus Thailand so kann man hier quasi das selbe kaufen wie in Thailand, die Sprachen sind sehr ähnlich und trotz all dieser Gemeinsamkeiten sind die beiden Länder doch so unterschiedlich. Als erstes fällt einem auf, in Laos herrscht Rechtsverkehr, ich wäre fast vor ein Auto gelaufen weil ich es nicht wusste und mich so daran gewöhnt habe wenn ich über eine Straße gehe nach rechts zu schauen. Als nächstes fällt einem auf, dass im Gegensatz zu Thailand, was niemals zu schlafen scheint, in Laos ab spätestens 1:00 Uhr nichts mehr geht. In Thailand und besonders in Chiang Mai, von wo ich kam, kann man 24 Stunden 7 Tage die Woche zu jeder Uhrzeit alles bekommen was das Herz begehrt. Alle Supermärkte haben 24 Stunden geöffnet und die vielen Garküchen in denen man bestes Essen bekommt scheinen auch nie schlafen zu müssen. In Luang Prabang schließt der Supermarkt um 22:00 Uhr und das letzte Restaurant um 23:00 Uhr.
Dennoch hat Luang Prabang  eine super tolle Atmosphäre in der man viele nette Leute trifft, sowohl Einheimische, als auch Traveller. Die Vielfältigkeit der Restaurants macht es zu einem wunderschönen Ort zum entspannen und wer doch mal länger unterwegs sein will, fährt mit dem Tuk Tuk zur Bowlingbahn, die bis um 3 Uhr geöffnet hat. Der schönste Platz in Luang Prabang ist ein Wasserfall mit mehreren Bassins zum schwimmen. Ein Schwungseil von einem Baum macht den Spaß komplett. Ein super Ort um einen Kater zu vergessen oder um einfach mal abzuschalten. In Luang Prabang traf ich Ellen und Adam aus England, die ich bereits aus Chiang Mai kannte und wir beschlossen zusammen nach Vang Vieng weiter zu reisen.













Nach Luang Prabang gefiel mir Laos richtig gut, wir machten uns also auf den Weg südwärts nach Vang Vieng. Eine Straße, die so schmal war, das keine zwei LKW´s ohne Probleme an einander vorbei kamen, eine relativ geräumiger Minivan mit 12 Personen und ein Fahrer der meinte er ist auf Rekordjagd in einem Rallyerace machen diese Fahrt unvergesslich. Wir starteten als letzter von 8 Minivans und kamen als erste in Vang Vieng an, mit einem extra Stopp da sich zwei Leute übergeben mussten :D
In Vang Vieng angekommen, es war schon dunkel fiel einem als erstes auf, dass man im Centrum des Ortes kaum einheimische sah. Die Straßen waren voll mit Touristen in Badedress und 90 % waren augenscheinlich betrunken. Nicht das ich nicht auch gerne feier, aber alles zusammen machte die Situation ein wenig merkwürdig. Am nächsten Morgen konnte man zum ersten Mal sehen, in was für einer schönen Lage der Ort lag. Umgeben von Bergen direkt an einem Fluss. Am ersten Tag machten wir uns auf zur "Blauen Lagune". Eine Art See mit kristallklarem leicht bläulich schimmerndem Wasser. Oberhalb der Lagune in Berg befindet sich eine große Höhle mit Stalagmiten und Stalaktiten. Zuerst erklommen wir sie um uns nach der Anstrengung in der blauen Lagune abkühlen zu können. Den Abend verbrachten wir dann in einigen Bars wo wir nun erfahren konnten warum viele der Touristen Nachts völlig neben sich standen. In den Bars kann man Magic Mushroom Shakes bestellen wie in Deutschland ein Bier. Am nächsten Tag begaben wir uns zur Hauptattraktion des Ortes, sogenanntes Tubing. Man setzt sich in einen Gummireifen, lässt sich den Fluss hinunter treiben und wird alle fünf Meter von fliegenden Flaschen bombadiert, die man greifen kann um sich zu einer der vielen Bars ans Ufer ziehen zu lassen und sich voll laufen zu lassen. An jeder Bar gibt es Freigetränke in der Hoffnung man kauft danach mehr. Auf Plattformen entlang der Strecke tanzen hunderte von Touristen in Bikini und Boardshorts, sodass man meinen könnte man sei mitten auf einer spanischen Partyinsel. Grundsätzlich nichts schlimmes, wenn es nicht so absolut im Kontrast zu der südostasiatischen Kultur und Religion stehen würde. Ausserhalb von Vang Vieng sieht man kaum Frauen mit Tops ohne Schultern und dort laufen alle nur im Bikini rum. Man kann auf dieser Strecke in den Bars wirklich viel Spaß haben, aber ich frage mich dabei zu welchem Preis. Für mich macht es ein wenig den Anschein, als würden die Laoten ihre Seele verkaufen.









Von Vang Vieng ging es für mich mit Ellen und Adam weiter nach Vientiane, der Hauptstadt von Laos. Eine Stadt mit wenig Attraktionen ausgenommen ihr selbst. Die ruhigste Hauptstadt die ich je erlebt habe, direkt am Mekong mit einer ca. drei Kilometer langen Flaniermeile auf der sich Abends alle möglichen Leute rumtreiben, von alt bis jung, für Sport, ein nettes Gespräch, zum Flirten oder auf ein Bier. Schöne Bars, Restaurant und kleine Clubs runden das komplett Paket ab. Einziger Minuspunkt, man hat das Gefühl, dass 80 % der jüngeren Frauen von 18 bis 30 Prostituierte sind. Überall sieht man ekelhafte alte dicke Männer mit den hübschesten 23 jährigen Frauen. Weiter fällt einem auf, das so gut wie alle Kickern können. Ich habe eine Bar gefunden in der ich mich jetzt jeden Abend für ein paar Spiele aufhalten, die von Innen aussieht wie ein englischer Pup. Wenn dort eins von den Mädels an Kicker kommt fragt man sich zuerst ob sie überhaupt den Ball sehen kann, so klein sind sie manchmal doch im nächsten Moment knallt es in deinem Tor.
Gestern war ich beim Essen in einem kleinen Straßenlokal und auf einmal explodierte mit einem lauten Knall und einem Funkenregen ein Kasten am Stromnetz vier Meter von mir entfernt. Einen Tag zuvor hatten wir uns Roller geliehen und waren im selben Lokal essen, plötzlich kam der heftigste Regen, den ich jemals erlebt habe. Der Himmel war nur noch tief schwarz und die Straßen verwandelten sich in 10 Minuten zu 20 bis 30 cm hohen Flüssen. Wir entschieden die Roller stehen zu lassen und zu Fuß zurück zu gehen um die Roller am nächsten Tag zu holen wenn es sicherer ist. Am nächsten Tag an der Stelle angekommen, beide Roller weg. Voller Panik dachten wir sie wären geklaut worden, zurück zu unserem Gasthaus und nachgefragt was man machen kann. Dort erzählte man uns das die Polizei sie zurück gebracht hat weil sie länger als zwei Stunden dort standen ohne das sich jemand drum gekümmert hat, sie wollten nur "freundlich" sein und nun müssten wir für den Rücktransport zahlen. Zum Glück waren es nur 30000 Kip pro Bike was in etwa drei Euro entspricht, also wesentlich besser als wenn die Bikes geklaut worden wären, aber nun weiß ich wie die Polizei hier auf ihren Monatslohn kommt...











Adam und Ellen
So, Monsterblock ende hoffe ihr hattet Spaß beim lesen :D